Ernst Blass

Der Abend

Der tote Ton von Saiten, die gesprungen,
Das Schreien wunder Stimmen ist verklungen,
Mit Stöhnen ist das Tier, der Tag, verreckt.

Doch von den Höhen plötzlich welche Feier!
Mit sühnend wundervollem Schleier
Hat sich das Leben leise überdeckt.

Und Augen glänzen wie an hohen Festen.
Und blasser seh ich das Geformte werden
Und reicher und berauschender die Gesten.

Durchs Fenster kommt der Prunk der Nacht geglitten,
Sei still, mein Lieb! Der Tag hat ausgelitten,
Vielleicht, daß wir noch einmal glücklich werden!

Seitenanfang / top

Tweet


amazon  Frühlingsgedichte -
Gedichtinterpretationen - Gedichtanalysen


Impressum - Datenschutz