Elisabeth Langgässer
Die Hacke schweigt.
Am Waldrand steigt
mit hellem Ton
ein Sagenross
aus Avalon.
Was ist's? Der Herbst verschoss
in seinem Kupferschloss
die sanfte Munition.
Die Eichel fällt
und fallend, schellt
entzwei am Grund
(o leichte Schlacht!)
in Pfeifchen und
Granate, nun gib acht,
wie Tag sich trennt und Nacht,
Frucht, Schale, Hauch und Mund.
Es knallt, es pocht,
und brausend, kocht
ein fernes Tal
der Beere Sud
und Mark zumal,
wie es ein Kessel tut,
wenn Windes Liebeswut
entfaltet sein Fanal.
Die Flamme singt.
Es überspringt
den eignen Ort
ihr zarter Laut
und zeugt sich fort.
Die Luft, wie aufgeraut,
gibt Echo ihm und baut
vielblättrig Wort um Wort.
Tief im Azur
– Kondwiramur
und Gral zugleich –
trägt, Rot in Blau,
nicht Geist, noch Fleisch,
die Rose ihren Bau
hoch über Feld und Au
ein in das Ätherreich.
Blumengedichte
-
Herbstgedichte
-
Gedichtinterpretationen
-
Gedichtanalysen