Ferdinand von Saar
Über kahle, fahle Hügel;
Streicht der Dämmrung kühler Flügel;
Dunkel, wie erstarrte Träume,
Stehn im Tal entlaubt die Bäume.
Tiefe Stille, tiefes Lauschen;
Keine Welle hörst du rauschen,
Keine Stimme hörst du klingen,
Dir des Lebens Gruß zu bringen.
Nur als staunend Bild der Gnade,
Siehst du dort am steingen Pfade,
Von des Kreuzes Holz getragen,
Durch die Nacht den Heiland ragen.
Quelle:
„Vom Reichtum der deutschen Seele – Ein Hausbuch deutscher Lyrik“
hrsg. v. Georg Virnsberg, verlegt bei Dollheimer, Leipzig, 1928
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