Johann Georg Fischer

Geweihte Stätte

Wo zwei sich küssen zum erstenmal,
Bleibt nach auf Erden ein Duft und Strahl;

Es leuchtet der Platz, es wärmt der Weg,
Von seligem Zittern bebt der Steg;

Und der Baum geht früher in Blüt' und Blatt,
Wenn ein Sonnenregen geregnet hat.

Die Erde wimmelt von Klang und Licht,
Wie Feiertags ist's, und ist doch nicht.

Wär' auch die Sonne am Untergehn,
Auf Erden ist's eben wie Auferstehn;

Und naht eine Mutter, sie hält entzückt
In die Arme tiefer ihr Kind gedrückt;

Denn alles ist Seele und Sonnenstrahl,
Wo zweie sich küssen zum erstenmal.

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